Von Hotdogs und Dinosauriern

13.04.2017
choriosity

Tag 9 beginnt mit dem wahrscheinlich besten Frühstück, das man sich vorstellen kann. Bei Clark’s in Brooklyn. Ich hätte ja ein Foto gemacht, aber bis ich die Kamera raus hatte, war die Hälfte des Frühstücks schon verzehrt. Zu groß war der Hunger schon und zu lecker sah es aus. Da ein Essensmotto von mir „je mehr Variation desto gut“ ist, teile ich mir mit Janneke ein Big Breakfast mit French Toast, Ham, Bacon und Ei und eine weitere Portion Pancakes. Nach dem Essen schaue ich in 10 sehr glückliche Gesichter, die leicht im Foodkoma liegen.

Nach dem Frühstück trennt sich die Gruppe. Einige fahren in Museum of Modern Art (MoMa), andere zum Air and Space Museum und wieder andere zum Apartment zurück, um mal ein bisschen Ruhe zu bekommen. Mit Matze und Anna mache ich mich auf zum Metropolitan Museum of Art am Central Park, es soll den Tag über regnen und weshalb wir einen Museumstag einplanen. Während die Subway mich ruckelnd unter Brooklyn und Manhattan durchfährt, beobachte ich in meinem dösigen Zustand die New Yorker, wie jeder durch die Straßen und die Subway wuselt, alle allein mit ihrem Starbucks Kaffee in der einen und dem Handy in der anderen Hand, die Mundwinkel eher gen Süden gezogen. Jeder scheint hier allein für sich zu leben. Ich finde das sehr traurig. Matze und Anna merken aber an, dass die New Yorker die Zeit in der Subway vielleicht nutzen um runter zukommen und sich mit sich oder einem Buch oder einer Zeitung beschäftigen und eigentlich ganz froh sind der ständigen Reizüberflutung für eine kleine Weile zu entfliehen.

Am Met angekommen habe ich meinen ersten kleinen Gossip Girl Moment. Kleines Foto auf dem Stufen vorm Museum. Drinnen beginnen wir mit der römischen Antike, wandern dann weiter zu den Eingeborenen von Australien und kommen dann zu den alten Ägyptern, die was Schmuck und andere Accessoires angeht auf jeden Fall gewonnen haben. Als reicher Ägypter ließ es sich schon leben. Zitat Matze: „Tot sind sie jetzt trotzdem“. Bei den europäischen Ölmalereien, bleibe ich bei einem Bild von Rembrandt hängen. Ich finde es total faszinierend mit was für einem Detail er das Gesicht des alten Mannes gemalt hat. Ich kann mit Kunst und vor allem Malereien meist nicht so viel anfangen und bin daher schwierig zu frieden zu stellen, wenn ich ins Museum gehe, aber das Met hat mir sehr gefallen. Jetzt ist der Hunger aber wieder groß und auf den anderen Seite des Central Parks wartet auch noch das American Natural History Museum auf uns. Wir trödeln also einmal durch den Park und haben unseren zweiten Gossip Girl Moment, außerdem sehen wir einen Mann, der wunderschöne riesige Seifenblasen macht.Schon lange hat der Regen aufgehört und wir laufen im T-Shirt in der Sonne weiter zu Gray’s Papaya, wo es laut einer Freundin von Anna die besten Hot Dogs der Stadt gibt - wir werden nicht enttäuscht.

Im Natural History Museum treffen wir auf Ommo und während wir in der Schlange warten ist es bald 17 Uhr und ab da ist das Museum kostenlos, was für ein Glück. Allerdings sind wir eher enttäuscht von den Ausstellungen. Die Ausstellungsobjekte sind meist aus Plastik und gefühlt wahllos und dicht an die Wand geklatscht. Wirklich Informationen zu den einzelnen Tieren gab es nicht. Doch dann kommen wir zu den Dinosauriern und alle Kritik verfliegt, es gibt viele große Skelette von den verschiedenen Arten und eine gut durchdachte Zeitleiste, leider schließt das Museum und wir können es uns nicht mehr in Ruhe anschauen.

Zum Abendessen sind wir mit dem gesamten Chor verabredet, deshalb machen wir uns erneut auf durch den Central Park und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Nach und nach kommen andere aus dem Chor dazu, bis wir dann zum Essen aufbrechen.

Dallas BBQ verkörpert alles was man mit amerikanischer Esskultur verbindet. Groß, fettig, fleischlastig! Das hört sich jetzt vielleicht wie Kritik an, ist aber gar nicht so gemeint. Anna und ich teilen uns eine Combo aus Ribs, Hähnchen und Fried Shrimps, ach ja und ein kleiner Salat ist auch dabei. Die Cocktails kommen auch eher in Krügen als in Gläsern, schmecken aber wirklich gut. Nach dem Essen haben wir Zeit uns mit den anderen im Chor auszutauschen, was sie so erlebt haben. Da wir in drei verschiedenen Unterkünften sind, sieht man manchmal nur die die auch bei einem wohnen. Eine Gesangseinlage darf natürlich auch nicht fehlen und zu unserer Überraschung (oder jedenfalls meiner… irgendjemand hat sie ja eingeladen) kommt auch das mexikanische Shemesh Quartett, das wir bei dem "Total Vocal" Projekt kennengelernt haben dazu und beehrt uns auch mit ein paar Stücken aus ihrem Repertoire. Die sind so unglaublich gut, mir fehlen die Worte, es war wirklich wunderschön ihnen zuzuhören.

Zurück im Apartment gehen einige ins Bett und andere treffen sich in der Küche vom Apartment, um einfach noch ein bisschen nett zusammen zu sitzen und runterzukommen bevor es dann nach einem langen Tag glücklich zu Bett geht.

Gute Nacht aus Brooklyn!
Fenja