Die eigenen PS auf die Straße bringen
choriosity
Gestern war der große Tag - Auftritt in der Carnegie Hall - und heute hatten wir - frei :) Zeit für einen kleinen Rückblick auf die letzte Woche...
Wir sind gewachsen. Körperlich (#AmericanFood), aber vor allem stimmlich und menschlich. Die Proben in der St. Paul's Church und vor dem eigentlich Carnegie-Programm waren nicht nur wichtig, damit wir noch den letzten Schliff in die Musik bekommen. Es ist ein unglabliches Volumen entstanden, Freude, Stimmumfang - all die Dinge, die man als Chorleiter zwar erklären kann, aber die erst real werden, wenn jeder Sänger sie selbst Erfahren hat. Ja, diese Leute bringen jetzt beim Singen ihre "PS auf die Straße". Beim Abendessen nach der Carnegie-Hall sangen die Chöre und Ensembles aus ihrem Repertoire vor und es gibt kaum ein besseres Erlebnis! Aus Choriosity-Sicht: Unglaubliche Begeisterung und Dankbarkeit! Forte (ein High-School-Ensemble aus Ohio mit etwa 12 SängerInnen um die 14 Jahre) haben mit einer solchen emotionalen Reife und stimmlichen Tiefe gesungen, dass es fast allen die Tränen in die Augen getrieben hat. Soundcrowd (Chor aus Toronto, Canada) haben uns mit ihrer Version des "Uptown funk" richtig eingeheizt, das Sheemish-Quartet aus Mexico (4 Studenten vom Musikkonservatorium) mischen mexikanische Emotionen und eine umwerfende Präzision in Ihre Musik.... Und wir? Wir bringen unsere PS auf die Straße mit Daft Punk, Tage wie diese und Viva la vida. Unglaublich.
Warum schreibe ich das in den Blog? Weil es diese wertvollen Erlebnisse der echten menschlichen Begegnung und Wertschätzung sind, die diese Reise so besonders machen. Das Strahlen in den Augen ALLER.
Jemand hat mir vor vielen Jahren (ich war am Ende meines Medizinstudiums, in Australien) mal ein Abendessen in einem Restaurant bezahlt - und ich wollte das natürlich erst Mal nicht annehmen und selbst zahlen, bis er sagte: "Junge, zahl es nicht mir zurück, sondern einem Deiner Gäste zu Hause." An diesen Satz musste ich mich auf dem Heimweg immer wieder erinnern. Gib' das, was Dir Geschenkt wurde, nicht demjenigen wieder, der es Dir geschenkt hat - das ist nicht der Sinn der Gabe. Gib es jemand anderem zurück. Und das passiert hier, mit den Menschen, der Reise, mit der Musik, jedem einzelnen. Wir haben etwas unglaubliches Geschenkt bekommen und wir geben es in Form von Anerkennung und Liebe (ja, es klingt kitschig...) den Menschen zurück, die uns hier begegnen. Und ich habe die gute Hoffnung, dass hier 95 Menschen in Ihrem Leben an ganz vielen Stellen einen echten Unterschied machen können in Ihrer Gesellschaft, denn sie wurden beschenkt - einfach so. Mich erfüllt das mit großer Dankbarkeit.
In diesem Sinne,
euer
Monty