Jetzt geht's richtig los - Tag 3

07.04.2017
janica

Hallo Ihr Lieben,

der Luxus, morgens um 5 aufzuwachen und absolut ausgeschlafen zu sein, ist leider schon nach 2 Tagen abgeklungen. Wir haben es inzwischen ausgetüftelt, so billig wie möglich zu Frühstücken (zumindest in den Apartments in Brooklyn) und schaffen es jetzt schon durch zu langes Schlafen zu spät zur Probe zu kommen.

Allerdings haben wir es auch geschafft, die letzte Carnegie-Lieder durchzusingen. Nach dem zweiten Mal klingen diese Lieder auch meistens schon nach etwas. Wir müssen es nur noch schaffen, diese Lieder, die teilweise zum ersten Mal gesungen wurden bis Sonntag noch auswendig zu lernen. #goteam
Wir proben fleißig bis halb 2 und werden allerliebst mit Obst und Müsliriegel, Tee und Wasser von der Deutschen Kirche St Paul’s versorgt. Da es regnet sind wir alle ehr auf Museum oder Shopping eingestellt als irgendetwas anderes. Die Entscheidung wird uns dann von Lisa abgenommen. Wir planen einen Flash-mob um 3 in der Grand Central Station. Das gibt uns genug Zeit zu essen und um herauszufinden, wie wir den bis zu den Zähnen bewaffneten Polizisten vorher schonend beibringen können, dass wir nicht getasert werden wollen. Das klappt erstaunlich gut und so stellen sich 90 Leute in die eine Hälfte der riesigen Halle und schauen sich unglaublich unauffällig um und der Bass fängt auf Zeichen von Monty mit dem Beat von Price Tag an. Wir brauchen alle ein bisschen länger bis wir in dem laut hallenden großen Raum Geräusche wahrnehmen. Eine Stimme nach der anderen steigt ein und 90 SängerInnen sind irgendwann so laut, dass uns Menschen wahrnehmen und sie sich um uns versammeln und anfangen ihre Handys rauszuholen um uns zu filmen. Einmal Flashmob in der Grand Central Station - Unglaublich.

Wir verstreuen uns wieder in alle Himmelsrichtungen - Museum und/oder Shopping. Die Wege werden durch einen plötzlichen Wolkenbruch (auf den Straßen sammeln sich riesige Pfützen) auf das kürzeste begrenzt und viele flüchten sich in Cafés oder andere Orte die überdacht sind.
Um halb 6 trifft sich Monty und einige Stimmleiter mit dem Team der Veranstalter des Carnegie-Hall Projekts - DCINY organisiert Total Vocal für ungefähr 10 Chöre sowohl aus den USA als auch aus Mexico, China und für uns aus Deutschland. Die Chorleiter zu diesen Chören werden alle gebrieft, wie die nächsten Tage ablaufen werden, vor allem, wie das Konzert ablaufen wird. Wir bekommen Schildchen mit Namen und Schlüsselbänder in bestimmten Farben und sind sogar schon einzelnen Positionen innerhalb einer Choraufstellung zugeordnet. Wir sind sehr gespannt und platzen langsam vor Vorfreude auf die Proben und vor allem auf das Konzert.
Das Wetter klart noch auf und für den Sonnenuntergang werden die hohen Wolkenkratzer noch angestrahlt. Ein Anblick, der selbst New Yorker zum Staunen bringt.
In den Appartements in Brooklyn wird der Abend mit Pizza für alle beendet (die Zeit einen Lieferservice zu suchen und zu bestellen dauert beinahe genau so lange wie die Lieferung) und wir gewöhnen uns immer mehr, sehr spät ins Bett zu gehen.
Gute Nacht aus Amerika voll Vorfreude auf die Probe mit Deke am nächsten Morgen.

Eure
Janica